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Die Autonation Deutschland durchlebt turbulente Zeiten. Die Preise haben stark angezogen, die Autokäufe gehen zurück. Händler bekommen die Folgen zu spüren.
Berlin/München – In den vergangenen Jahren haben die Preise für Neuwagen erheblich zugenommen. Die Teuerungsrate basiert auf unterschiedlichen Faktoren: Steigende Materialkosten, kostspielige technologische Innovationen und auch Lieferkettenprobleme spielen eine Rolle.
Gleichzeitig sorgt die allgemeine Inflation dafür, dass Verbraucher ihr verfügbares Einkommen sorgfältiger verwalten. Eine der Folgen ist eine gesunkene Bereitschaft zum Autokauf. Denn wie sollen frühere Wachstumsraten beibehalten werden, wenn Neuwagen teurer werden, aber das Geld weniger locker sitzt?
Neuzulassungen in Deutschland: Rapider Schwund in kurzer Zeit
Innerhalb weniger Jahre sind die Absatzzahlen bei Neu- und auch Gebrauchtwagen eingebrochen: Gab es 2019 in Deutschland 3,6 Millionen Neuzulassungen und 7,2 Mio. Besitzumschreibungen, sieht es vier Jahre später anders aus: Laut KBA-Statistik sind die Zahlen 2023 auf rund 2,6 Mio. abgerutscht und knapp sechs Millionen Gebrauchtwagen wurden veräußert.
Auch wenn gegenüber 2022 ein leichter Anstieg zu verzeichnen ist: Laut Michael Ziegler, Präsident des Verbands des Kraftfahrzeuggewerbes in Baden-Württemberg, verweilt die Autonation Deutschland auf diesem Niveau. „Das Neuwagengeschäft wird in den nächsten Jahren bei maximal drei Millionen Einheiten liegen. Wir verharren perspektivisch auf einem viel niedrigeren Niveau als vor Corona und dem Ukrainekrieg“, schildert der Funktionär dem Handelsblatt.
Dabei ist zu beobachten, dass nicht nur Deutschland, sondern der gesamte europäische Markt gesättigt ist. Selbst im für deutsche Autobauer wichtigen China sind frühere Wachstumsraten nicht mehr umsetzbar:
Stagnation auch in China – Neuwagenpreise stark gestiegen
Wie der Verband der Deutschen Automobilindustrie (VDA) schildert, betrug der Zuwachs bei den Neuzulassungen zwischen dem Rekordjahr 2017 und 2023 lediglich sieben Prozent. Zudem ist für Hersteller wie VW, Mercedes und BMW der Wind in der Volksrepublik rauer geworden, angesichts erstarkter Konkurrenz und geopolitischer Entwicklungen.
Zweifellos haben hierzulande auch höhere Neuwagenpreise zu einem sinkenden Kaufinteresse geführt: Laut Handelsblatt sind die Anschaffungskosten in Deutschland zwischen 2016 und 2023 um satte 51 Prozent gestiegen, von durchschnittlich 29.650 Euro auf 44.630 Euro.
Teurere Rohstoffe, Technologie und strengere Umweltauflagen erzeugen höhere Produktionskosten, was die Hersteller zwecks Renditeabsicht an die Autokäufer weitergeben. Jedoch sind viele von ihnen vorsichtiger mit dem Geld ausgeben, so geraten mitunter gebrauchte Fahrzeuge oder various Mobilitätslösungen in den Blickpunkt.
Sinkendes Kaufinteresse: Angespannte Lage im Automotive-Sektor
Die Entwicklung zwingt Autohersteller dazu, ihre Strategien zu überdenken und neue Kaufanreize zu schaffen, um den Absatz von Neuwagen wieder anzukurbeln. Hierzulande geht das zulasten der Renditen im Automotive-Sektor.
Stefan Reindl, Direktor des Instituts für Automobilwirtschaft (IfA), wird in dem Bericht mit einer interessanten Erkenntnis zitiert: 2023 seien die durchschnittlichen Margen, die Autohäuser mit dem Pkw-Verkauf sowie Ersatzteilen, Zubehör und Reparaturen erzielen, den Angaben zufolge von 1,9 auf 1,7 Prozent gesunken.
Hohe Preisnachlässe beim Autokauf und Leasingangeboten
Sowohl beim Autokauf als auch im Bereich Leasing machen sich hohe Preisnachlässe bei Herstellern und Händlern bemerkbar. „Das bringt den Markt in Wallung“, führt Ziegler aus. Seiner Meinung nach machen sich speziell bei unteren Haushalten die Preissteigerungen bemerkbar: „Viele können sich schlichtweg kein neues Auto leisten.”
Das Ergebnis ist, dass Fahrzeuge länger gefahren werden und somit die Nutzungsdauer steigt. Was aus ökologischen Gründen erfreulich ist, torpediert allerdings das Geschäftsmodell der Automobilbranche – und hat damit auch Konsequenzen für den Industriestandort.
Netz der Autohändler könnte massiv schrumpfen
Manche Experten sehen in der Folge eine Ausdünnung des Händlernetzes in Deutschland: Wie das IfA in einer Studie erläutert, werde die Anzahl der Autohausunternehmen bis zum Jahr 2030 von 5300 Betrieben auf etwa 3850 schrumpfen, was einem Minus von 27 Prozent entsprechen würde.
Ein Hoffnungsschimmer der Branche liegt neben einer Erholung der wirtschaftlichen Lage mitsamt Konjunktur, insbesondere auf Elektroautos. Zwar stagniert E-Mobilität in Deutschland, insgesamt gibt es in Europa und dem Relaxation der Welt jedoch Zuwachsraten.
Hoffnungsschimmer E-Autos: Preise gleichen sich langsam an
Zumindest ist der Development erkennbar, dass sich elektrische und Verbrennermodelle langsam aber sicher beim Kaufpreis angleichen: Die Preisunterschiede verringern sich, erläutert das Automotive-Institut in der neuen Auflage der regelmäßig erscheinenden Rabattstudie.
Grundlage sind jene Beträge, die Kunden nach Abzug sämtlicher Rabatte auf den Listenpreis für ein neues Auto zahlen. Seit April seien diese Kosten hierzulande bei den 15 beliebtesten Elektroautos um vier Prozent gesunken, während sie bei den Verbrennern um fünf Prozent anstiegen.
Günstige Stromer könnten Trendwende bei Neuzulassungen einleiten
Die Preisunterschiede sind laut Studienleiter Ferdinand Dudenhöffer aktuell jedoch noch „beachtlich“. Genannt wird mitunter das Beispiel Opel Corsa: Der Opel Corsa mit Benziner ist demnach 13.600 Euro günstiger, als das Batterie-betriebene Pendant.
Wenn auch in Deutschland zunehmend günstigere Stromer auf den Markt kommen, sind steigende Neuzulassungen die wahrscheinliche Folge. Gesunkene Herstellungskosten im Bereich Energiespeicher könnten diese Entwicklung beschleunigen. (PF)
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