[ad_1]
Mit Ihrem Aktien-ETF möchten Sie vielleicht Ihren Ruhestand finanzieren. Oder die Auszahlphase steht sogar schon an? Dann sollten Sie einen großen Fehler kennen und vermeiden.
Woher kommt diese Idee überhaupt?
Oft steckt dahinter der Gedanke, im Ruhestand neben der gesetzlichen Rente von den Ausschüttungen des ETFs zu leben. Und dafür braucht man eben einen Ausschütter. Und das funktioniert prinzipiell auch: Sie verkaufen Ihren bisherigen thesaurierenden ETF-Bestand und stecken ihn dann in einen ausschüttenden.
Es geht aber auch anders und vor allem viel cleverer: Denn natürlich – ETF-Profis können den Satz überspringen – brauchen Sie keinen Ausschütter, um bequem an Ihr Geld zu kommen. Sie können auch einfach regelmäßig einzelne Anteile aus Ihrem Thesaurierer verkaufen und sich das Umschichten sparen.
Warum ist Umschichten ein Fehler?
Sparen sollten Sie es sich aber vor allem, um – genau – zu sparen! Denn überlegen Sie mal, was dieses Umschichten bedeutet: Sie verkaufen erstmal Ihren kompletten Thesaurierer – und müssen den Erlös auf einen Schlag versteuern. Und zwar mit 18,4625 Prozent, wenn wir die Teilfreistellung (30 Prozent Ihrer ETF-Gewinne bleiben von den 26,375 Prozent Abgeltungssteuer inkl. Soli verschont) schon berücksichtigen.
Diese abgezogene Steuer fehlt dann beim Reinvestieren in den Ausschütter, sodass zwei Dinge passieren: Ausschüttungen bekommen Sie nur noch auf den Betrag, der übrigbleibt. Und viel schlimmer: Das abgezogene Steuergeld kann sich nicht mehr weitervermehren. Denn auch im Ruhestand bleibt ein Großteil Ihres Geldes ja erstmal weiter investiert. Für einen fetten Batzen davon würden Sie additionally den Zinseszinseffekt verschenken – was auf lange Sicht Einiges ausmachen kann.
Beispiel:
Sie haben über 40 Jahre einen Sparplan mit 200 Euro im Monat durchgehalten. Außerdem rechnen wir mit einer vorsichtigen Rendite von 6 Prozent p. a. Dann steht am Ende ein Depotwert von rund 383.500 Euro. 96.000 Euro davon haben Sie eingezahlt, der Relaxation sind Gewinne.
Jetzt machen Sie den Fehler und verkaufen alles, weil Sie in einen Ausschütter umschichten wollen. Das kostet Sie sofort ca. 53.000 Euro Steuern. Übrig bleiben dann ca. 330.500 Euro, die Sie in den Ausschütter investieren. Gehen wir von einer Ausschüttungsrendite von 2 Prozent p. a. aus, würden Sie im ersten Jahr ca. 6.600 Euro an Ausschüttungen bekommen – die Sie aber auch versteuern müssen: Ihnen bleiben ca. 5.400 Euro.
Wenn Sie stattdessen beim Thesaurierer geblieben wären? Und sich durch Verkäufe netto genauso viel Geld auszahlen lassen wollen? Dann müssten Sie Anteile im Wert von ca. 6.600 Euro verkaufen – wenn Ihre Financial institution für Sie ganz regulär die ältesten Anteile zuerst verkauft (“First in, first out“). Es sind additionally nicht dieselben 6.600 Euro wie oben beim Ausschütter, es ist nur zufällig dieselbe gerundete Zahl.
Gerechnet haben wir mit Orderkosten von 10 Euro professional Monatsauszahlung bzw. Order. Verkaufen Sie nur einmal im Jahr oder sind bei einem günstigen Neobroker, können diese Kosten viel geringer ausfallen. Insgesamt zahlen Sie an Steuern und Verkaufskosten additionally ca. 1.200 Euro. Das ist nahezu identisch wie beim Ausschütter.
53.000 Euro, die weiter für Sie arbeiten
Den entscheidenden Unterschied bringt erst der Steuerstundungseffekt: Denn anders als beim Umschichten in den Ausschütter haben Sie beim Thesaurierer keine 53.000 Euro Steuern auf einen Schlag gezahlt. Sie versteuern erst nach und nach beim Verkaufen. So können sich die 53.000 Euro weiter vermehren: Gehen wir wieder von unseren 6 Prozent Rendite p. a. aus, bringt das im ersten Jahr knapp 3.200 Euro bzw. 2.600 Euro nach Steuern. Das ist rund das Doppelte Ihrer Steuern + Verkaufskosten im ersten Jahr. In anderen Worten: Die Steuerstundung hat Ihre gesamten Kosten locker bezahlt.
Das gilt auch für andere Sparraten und Laufzeiten, die wir mal durchgerechnet haben. Hier ein paar Beispiele:
Der Effekt fällt in absoluten Zahlen umso größer aus, je mehr Geld in Ihrem Depot steckt. Mit einer Sparrate von 400 Euro ist Ihre Rendite durch die Steuerstundung im ersten Jahr schon quick 3.000 Euro größer als Ihre Steuern plus Verkaufskosten.
Wichtig: All das beruht auf der Annahme, dass die aktuellen Steuergesetze weiter gelten. Die Vorabpauschale und Ihre 1.000 Euro Sparerfreibetrag professional Jahr (den könnten Sie sowieso sowohl für Ausschüttungen als auch Verkäufe nutzen) haben wir in unserem Vergleich außen vorgelassen, um es einfach zu halten.
Hol noch mehr raus: Mit der Finanztip 3×10-Strategie
Noch nicht berücksichtigt haben wir die Finanztip 3×10-Strategie, die wir 2023 für alle Sparer entwickelt haben. Dabei geht es darum, wie Sie es schaffen, beim ETF-Verkauf einen Großteil der Steuer erst möglichst spät zu bezahlen und so insgesamt mehr Geld rauszuholen – in unserem Rechenbeispiel von damals stolze 28.000 Euro. Damit können Sie den Effekt aus unserem Beispiel oben noch verstärken.
Bleiben Sie bei Geldthemen auf dem Laufenden – mit dem E-newsletter von Finanztip
Dieser Artikel liegt IPPEN.MEDIA im Zuge einer Kooperation mit dem gemeinnützigen Geldratgeber Finanztip vor – das Authentic zu diesem Beitrag „Kann Tausende Euro kosten: Vorsicht vor diesem ETF-Fehler“ stammt aus dem wöchentlichen Finanztip E-newsletter vom 18. Februar 2024.
Mehr als eine Million Leser: Abonnieren Sie den kostenlosen Finanztip Newsletter und erhalten Sie jeden Freitag die besten Tipps der „Wirtschaftsredaktion des Jahres 2021“ – Steuertricks, Offers, Vorlagen und Produktempfehlungen, auf die Sie sich verlassen können.
[ad_2]
Source link